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Katholische Kitas in Godesberg verdoppeln U3-Plätze

9 Millionen Kirchengelder für Rechtsanspruch - 23 neue Stellen geschaffen

Die Katholischen Kindergärten in Bad Godesberg haben zum gerade begonnenen Kindergartenjahr ihr Angebot an U3-Plätzen verdoppelt. Es stehen gegenwärtig 81 Kindergartenplätze für unter 3jährige zur Verfügung, ab Dezember werden es 99 Plätze sein.

Im vergangenen Jahr konnten 43 der ganz Kleinen aufgenommen werden. Der Verdopplung des U3-Angebots geht eine umfangreiche Investition in die bestehenden Einrichtungen voraus. 11 Millionen Euro werden für den Umbau von acht Einrichtungen und den Neubau von zwei Kindergärten ausgegeben. Den größten Teil der Investition, nämlich 9 Millionen, haben die kirchlichen Träger in Bad Godesberg aus Eigenmitteln und Kirchensteuermitteln aufgebracht. „Die öffentliche Förderung deckt nur 20 Prozent der Kosten. Das zeigt, wie sehr die Katholische Kirche das staatliche Anliegen des Rechtsanspruchs für Kindergartenplätze unter drei Jahren mitträgt“, erläutert Dechant Dr. Wolfgang Picken. „Zugleich erklärt es auch, weshalb die erforderlichen Kindergartenplätze für die Erfüllung des neuen Rechtsanspruchs nicht zur Verfügung gestellt werden können. Welcher freie Träger kann solche Summen aufbringen, um den Eigenanteil an Investitionen zu leisten?“ merkt Dechant Picken kritisch an. Damit widerspricht er dem Eindruck, neue U3-Plätze seien vollständig durch öffentliche Mittel refinanziert. „Die katholischen Träger in Bad Godesberg sind damit der größte Partner der Kommune bei der Umsetzung des neuen Rechtsanspruchs. „Wir haben uns entschieden, in den U3-Ausbau zu investieren, weil es in unseren Augen das richtige Signal für eine moderne Familienpolitik ist“, so der Godesberger Dechant weiter.

Die katholischen Träger in Bad Godesberg schaffen darüber hinaus 25 Kindergartenplätze für Kinder mit Beeinträchtigungen. „Die Öffnung unserer Einrichtungen für das Konzept der Inklusion ist für uns eine logische Konsequenz unseres christlichen Menschenbildes“, erklärt Dechant Picken. „In unseren Kindergärten sollen darüber hinaus alle Kinder die erforderliche Förderung erhalten. Deshalb haben wir bereits vor einem Jahr für alle Einrichtungen einen heilpädagogischen Beratungs- und Förderdienst eingerichtet. Er kommt allen Kindern mit zusätzlichem Förderbedarf zugute“, erläutert Dechant Picken. Das Zusatzangebot der katholischen Einrichtungen wurde in Bad Godesberg entwickelt und gibt es hier erstmalig in Deutschland.

Der Ausbau der U3-Plätze und das Angebot für Kinder mit Beeinträchtigung haben zur Folge, dass die katholischen Träger in Bad Godesberg 23 neue Stellen für Erzieherinnen geschaffen haben. „Es konnte uns trotz des Mangels an Erzieherinnen gelingen, alle Stellen zu besetzen. Wir führen das auf das hohe Ansehen und die anerkannte Qualität unserer Einrichtungen zurück“, so Dechant Picken. Die katholischen Träger beschäftigen damit zur pädagogischen Begleitung der 655 Kinder in ihren 13 Einrichtungen im neuen Kindergartenjahr über 130 Erzieherinnen. Im Kindergartenjahr 2008 waren es noch 94 Erzieherinnen.

„Der umfangreichere Betreuungsaufwand in den Einrichtungen steigert auch die Betriebskosten und damit den Trägeranteil. Die katholischen Träger in Bad Godesberg werden knapp 700.000 Euro aus Eigenmitteln nur im laufenden Kindergartenjahr aufbringen müssen“, erklärt Dechant Picken weiter. Die kirchlichen Träger müssen neun bis zwölf Prozent der Betriebskosten finanzieren. „Auch das ist ein erheblicher Beitrag, den die Katholische Kirche zum öffentlichen Bildungswesen und zur Unterstützung von Familien und Kindern leistet“, unterstreicht der Godesberger Dechant. Zudem verweist er auf die vielen Ehrenamtlichen, die sich in den Gemeinden für die Kindergärten einsetzen. „Ohne das erhebliche kirchliche Engagement in der Kindergartenerziehung würde das System wirtschaftlich kollabieren und die Bildungsvielfalt riskiert. Wir leisten einen großen Beitrag für das Sozialwesen unserer Kommune und einen der sehr wertgeschätzt wird, was die Fülle an Anmeldungen belegt“, resümiert Dechant Picken.

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