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Pater Dr. Gianluca Carlin FSCB

P. Dr. Gianluca Carlin FSCB © Stefan Reifenberg

Pater Dr. Gianluca Carlin FSCB

Leitender Pfarrer Seelsorgebereich Bad Godesberg

Pater Dr. Gianluca Carlin FSCB wurde 1968 in der norditalienischen Hafenstadt Triest geboren und ist dort aufgewachsen. 1982 lernte er in der Schule die katholische Bewegung „Comunione e Liberazione“ (dt.: „Gemeinschaft und Befreiung“ – https://de.clonline.org) kennen. In dieser Glaubenserfahrung reifte seine Berufung. 1984 hörte er in Rom Johannes Paul II. rufen: „Geht zu allen Völkern, um ihnen die Wahrheit, die Schönheit und den Frieden zu bringen, denen man in Christus, dem Erlöser, begegnet!“ Als Antwort auf diesen Ruf ist seine Berufung und, wie er Jahre später erfahren durfte, auch die Priesterbruderschaft der Missionare des Hl. Karl Borromäus, zu der er nun gehört, entstanden.

In seiner Heimatstadt studierte er zuerst Philosophie. Das Studium ergänzte er mit den Examina für das Lehramt in den Fächern Latein, Italienisch und Erdkunde. Es waren für ihn entscheidende Jahre, in denen er den Wert einer christlichen Gemeinschaft erfahren und seinen geistlichen und kulturellen Horizont erweitern durfte: so war er in Kulturzentren an der Uni und in der Stadt, in einer Studentengenossenschaft und in einer der alten italienischen Volksparteien aktiv. 1990 wechselte er ins Ausbildungshaus (Priesterseminar) der Priesterbruderschaft nach Rom, wo er Theologie an der Universität Santa Croce studierte. 1994 wurde er in Rom zum Diakon geweiht und nach Emmendingen (im Erzbistum Freiburg) gesandt, wo er nach der Priesterweihe, die er 1995 in der Lateranbasilika in Rom empfing, seinen seelsorgerlichen Dienst angetreten hat. In den ersten Jahren hat er, neben den pastoralen Tätigkeiten, an seiner Dissertation im Fach Dogmatik gearbeitet und wurde an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg promoviert. In den folgenden Jahren übernahm er nach und nach die Leitung zuerst der Pfarreien St. Johannes und St. Bonifatius der großen Kreisstadt Emmendingen, dann zusätzlich der Pfarrei St. Gallus in Teningen, die Krankenseelsorge an den Krankenhäusern und -heimen in Emmendingen und später auch an den Psychiatrischen Kliniken in Emmendingen und an der Uniklinik in Freiburg. Er bekam vom Freiburger Erzbischof Dr. Zollitsch den Auftrag, die Errichtung der neuen Seelsorgeeinheit vorzubereiten, die er ab 2002 als Pfarrer bis zum Wechsel nach Köln 2009 geleitet hat. Es waren intensive Jahre, in denen er das Wesentliche des priesterlichen Dienstes zu schätzen gelernt hat: sakramentales Zeichen der Gegenwart Christi im Leben der Menschen sein zu dürfen, und zwar in unterschiedlichsten Situationen und Umständen. Besonders geprägt und bereichert hat ihn der Dienst an den Kranken, gerade in der Psychiatrie der Landesklinik oder auf der Intensivstation des Kreiskrankenhauses.

In Köln haben seine Oberen ihn für eine Stelle im Bereich der Schulseelsorge vorgeschlagen. Bereits als leitender Pfarrer hatte er, auch wenn nur mit wenigen Stunden, mit Freude Religionsunterricht erteilt. Nun wurden das St. Ursula Gymnasium und die Elisabeth-von-Thüringen Realschule in Brühl Mittelpunkt seines Wirkens, während er mit seinen Mitbrüdern in der Hausgemeinschaft im Kölner Norden, deren Hausoberer er war, gewohnt hat. Lehrer und Schulseelsorger sein: Keine einfache, aber eine wunderschöne Aufgabe (oder wie eine Kollegin älterer Generation mir neulich schrieb: „Schule ist sauschön!“). Fuß- und Radwallfahrten, Kinder- und Jugendwochenenden und -freizeiten, Gesprächsrunden, Lern- und Einkehrtage, aber auch dramatische Stunden, wie etwa die Beerdigungen von Elternteilen, Kollegen oder Schüler.

Die Zeit in der Schule endete abrupt am 14. Oktober 2018 mit einem schweren Busunfall bei der Hinfahrt nach Assisi mit einer Gruppe von Jugendlichen. Zahlreiche Operationen und Krankenhausaufenthalte hielten ihn über zwei Jahre lang von der Schule fern. Eine Zeit, die er nicht missen möchte, denn sie hat ihn gezwungen zu erkennen, dass nicht das, was er „machen“ kann, sondern nur das, was er ist, zählt: jede Stunde und jeder Umstand des Lebens in Einheit und Gemeinschaft mit dem Herrn zu leben.

Zum 1. März 2021 darf er eine neue Aufgabe als Leiter der Pfarrgemeinden im Seelsorgebereich Bonn-Bad Godesberg übernehmen und als Priester wieder in der Pfarrseelsorge tätig sein.